Lieke Van der Vorst
Wir freuen uns sehr, das Interview, das wir mit einer unserer Lieblingsillustratorinnen, Lieke Van der Vorst, führen konnten, mit Ihnen zu teilen. Letzten Sommer verbrachte sie mit ihrer jungen Familie ein paar Tage bei uns im Inturotel Cala Azul, wo sie sich für die Illustration inspirieren ließ, die wir bei ihr in Auftrag gegeben hatten.
Wir sind mit dem Ergebnis dieser Zusammenarbeit sehr zufrieden und sind der Meinung, dass sie die herrliche Natur rund um unsere Hotels auf sehr originelle Weise eingefangen hat und widerspiegelt. Wir hoffen, dass Ihnen ihre Illustrationen ebenso gut gefallen wie uns.
Lieke van der Vorst ist die Illustratorin hinter Liekeland. Sie arbeitet vorwiegend mit Materialien wie Bunt- und Filzstiften und experimentiert seit Neuestem auch mit Ölfarbe.
Lieke wuchs in Kaatsheuvel, einer kleinen Stadt in den Niederlanden, auf. Jeden Sommer packten ihre Eltern ihr De Waard-Zelt ein und fuhren 13 Stunden nach Frankreich in die Provence, um inmitten von Lavendelfeldern ihr Zelt aufzuschlagen. Diese Aufenthalte in der Natur haben ihr Leben und ihre Arbeit beeinflusst. Ein respektvoller und freundlicher Umgang mit Tieren und der Umwelt wurde ein wichtiger Teil ihrer Vision. Heute lebt sie in ihrer Heimatstadt Eindhoven, wo Koen und Lieke ein 123 Jahre altes Haus renoviert und mit einem lichtdurchfluteten Holzanbau erweitert haben. In ihrem Studio entwirft sie Illustrationen für ihre eigenen Produkte sowie für andere Kunden.
Die Natur zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Arbeiten, die ein positives Gefühl vermitteln, jedoch auch ernste Themen ansprechen. Lieke versucht, mit ihren Illustrationen einen positiven Einfluss auf die Welt auszuüben und andere und sich selbst dazu zu inspirieren, mehr auf die kleinen Dinge zu achten.
Wann begann Ihre Karriere als Illustratorin?
Meine berufliche Laufbahn begann in meinem zweiten Studienjahr an der Kunsthochschule. Ich fing an, mit einer Linoldruckpresse zu arbeiten und ging zu verschiedenen Geschäften, um zu fragen, ob sie meine Drucke verkaufen wollten. Jemand von einer holländischen Zeitschrift kaufte einen meiner Drucke in einem dieser Läden und setzte sich mit mir in Verbindung und ich begann, jede Woche für diese Zeitschrift zu illustrieren. So fing alles an. Mit meinem ersten Verdienst kaufte ich mir einen Scanner, den ich bis letztes Jahr benutzt habe. Aber natürlich war das Illustrieren schon seit meiner Kindheit ein fester Bestandteil meines Lebens.
Wer sind Ihre wichtigsten Einflussfaktoren und Inspirationsquellen?
Es gibt unzählige Dinge, die mich bei meinen Illustrationen beeinflussen und inspirieren. Das können Gartenbücher, Kochbücher, Filme, Museumsbesuche, die Blumen in meinem Garten, alte Werbung und LPs, Möbeldesign und Deko-Muster in Häusern sein. Ich finde es toll zu sehen, wie sich andere Designer von der Natur inspirieren lassen, z. B. von den dekorativen Mustern aus Blättern und Blumen in Häusern oder auf Fliesen oder von den natürlichen Formen der Möbel. Es ist sehr inspirierend für mich zu sehen, wie andere die Natur in ihre Arbeit einbeziehen.
Wie sieht Ihr kreativer Prozess aus und wie entsteht eine Ihrer Illustrationen?
Der Schaffensprozess hängt davon ab, ob ich für Kunden oder für meine eigenen Produkte Illustrationen kreiere. Wenn ich für einen Kunden arbeite, beginne ich immer mit Recherchen, Skizzen und der farblichen Gestaltung. So haben der Kunde und ich eine sehr klare Vision und ein klares Konzept für das fertige Werk. Wenn ich eine Illustration für meine eigenen Produkte entwerfe, beginne ich immer ohne Skizze. Ich liebe es zu sehen, wie sich der Prozess entwickelt. Manchmal funktioniert das sehr gut und der kreative Prozess begeistert mich und macht mich neugierig, aber es gibt auch Zeiten, in denen es nicht funktioniert.
Welche Projekte waren und sind die bisher wichtigsten oder bedeutendsten Ihrer Karriere?
2013 erhielt ich eine E-Mail von Frankie Magazine, einer der bekanntesten Zeitschriften für Illustration. Sie veröffentlichten mein Abschlussprojekt der Kunstakademie auf ihrer Titelseite, das war eine große Ehre. Die Zusammenstellung meiner Wanderausstellung hat mir viel Spaß gemacht und auch die Illustration niederländischer Briefmarken war etwas, das ich schon immer machen wollte. Ich habe für viele schöne Projekte und tolle Kunden illustriert, es ist also schwierig, meine wichtigsten Projekte auszuwählen. Seit 2017 gestalte ich die Weihnachts- und Sommerkampagnen für das koreanische Unternehmen Shinsegae, was ich wahnsinnig gerne mache, und auch die Reise auf die wunderschöne Insel Mallorca, um Illustrationen für Inturotel zu kreieren, war unvergesslich.
Wie bleiben Sie motiviert und wie schaffen Sie es, auch an schwierigen Tagen kreativ und inspiriert zu sein?
Ich liebe meine Arbeit und die Motivation war noch nie ein Problem für mich. Als Freiberuflerin habe ich die Freiheit, mich tagsüber ganz nach meiner Energie zu richten. Aber besonders seit ich Mutter bin, ist es manchmal schwierig und anstrengend, kreativ zu sein. Ab und zu nehme ich mir eine Auszeit, um mich zu entspannen und zu reisen, das verschafft mir immer viel neue Energie. So wie im letzten Dezember und Januar, als wir mit unserem kleinen Wohnmobil 5 Wochen lang nach Portugal und Spanien gereist sind.
Welche Ziele verfolgen Sie in Zukunft als Illustratorin?
Seit einiger Zeit liebe ich es, mit Ölfarbe zu malen, und habe angefangen, auf großen Leinwänden zu arbeiten, sodass eine Ausstellung eines Tages ein Ziel wäre. Aber auch ein Buch zu machen, mit netten Leuten an neuen Projekten zu arbeiten und mehr Reiseillustrationen zu gestalten.
Welchen Herausforderungen und Hindernissen sind Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn begegnet und wie haben Sie sie überwunden?
Ich muss mich vielen Herausforderungen und Hindernissen an vielen verschiedenen Fronten stellen. Zum Beispiel war es schwierig, in der Stadt, in der ich lebe, einen geeigneten Arbeitsraum zu finden. Ich hatte immer nur für ein paar Monate oder maximal 2 Jahre einen Raum und musste dann immer wieder nach einem neuen Studio suchen. Das hat mich gestresst, weil ich immer viel zu packen und umzuziehen hatte, aber schließlich haben wir es geschafft, einen Anbau in unserem Garten zu bauen, und so konnte ich mich endlich dort einrichten. Ein weiteres großes Handicap ist die Zeit, da ich gerne von Hand mit Stiften und Papier illustriere, aber nicht so gerne mit dem Computer. Da der Computer aber viel schneller ist, wurde ich oft gebeten, Illustrationen am Computer zu machen, um Zeit (und Geld) zu sparen. Ich habe immer abgelehnt, weil ich nicht gerne am Computer illustriere und das Gefühl einer von Hand gezeichneten Illustration bevorzuge, aber manchmal war es ziemlich schwierig.
Glauben Sie, dass die Illustrationsbranche ein goldenes Zeitalter erlebt, insbesondere im Marketing? Was halten Sie hiervon?
Ich denke, sie war schon immer eine gängige Ausdrucksform für Kreativität und Ideen, denn die Welt der Illustration ist unendlich. Trotz der Schnelligkeit und Beliebtheit von mit dem Computer geschaffenen Illustrationen glaube ich, dass sich die Menschen langsam wieder mehr zu handgezeichneten Illustrationen hingezogen fühlen. Sie vermitteln ein warmes und nostalgisches Gefühl.
Welche Hobbys haben Sie außer der Illustration?
Kochen, backen, in meinem Garten (und Gemüsegarten) arbeiten, Bücher lesen (auch Kochbücher), mit meinem kleinen Sohn Sef spielen, reisen, vor allem an Orte, wo es warm und sonnig ist. Und aus irgendeinem Grund liebe ich es, Häuser zu renovieren, ich weiß auch nicht warum, denn unser Haus habe ich jahrelang renoviert und dann mit dem Anbau begonnen, und ich habe mich immer über die harte Arbeit beschwert... Doch jetzt wollen wir mit dem Bau eines Gartenschuppens beginnen, die Ideen reißen nicht ab und sprudeln nur so! Irgendetwas in meinem Inneren treibt mich an, zu renovieren und zu bauen…
Wie sah der kreative Prozess während der Arbeit an diesem Projekt für Inturotel aus? Was hat Sie zu dieser Illustration inspiriert?
Dieser kreative Prozess war etwas völlig Neues, denn ich konnte skizzieren und Ideen sammeln, während ich hier auf Mallorca auf dem Balkon in der Sonne saß und einen wunderschönen Blick aufs Meer hatte. Es macht mir so viel Freude, meine Erfahrungen zu illustrieren und meine Ideen mit dem Team von Inturotel zu teilen. Bei unseren Besprechungen entstand das Konzept sehr schnell, da die wunderschönen Strände und das vielfältige Leben im Meer in dieser Gegend so einzigartig sind. Außerdem hatte ich Gelegenheit, dies bei einem Schnorchelausflug selbst zu erleben, was mich natürlich sehr inspiriert hat. Die Unterwasserwelt auf Mallorca ist sehr artenreich und schön, aber auch der Strand selbst mit seinen türkisfarbenen Nuancen ist etwas ganz Besonderes, und all das habe ich versucht, in einer einzigen Illustration zu vereinen.
Wie haben Sie sichergestellt, dass Ihre Illustrationen die Marke Inturotel und deren visuelle Identität ergänzen?
Die Hotels von Inturotel sind sehr gut auf die Gegend abgestimmt, die Pinien, die Natursteinwände, die bunten Stühle und Tische, das natürliche Aussehen der Sonnenschirme und die kleinen Details. Ich habe versucht, diese Elemente zu verwenden und dieses Ambiente in der Illustration zu vermitteln. Für die visuelle Identität habe ich das bereits existierende Logo und die Markenfarben verwendet und sie in der Illustration übernommen.
Wenn Sie zusammenfassen müssten, was Ihnen an Ihrem Aufenthalt auf Mallorca und in Cala d'Or am besten gefallen hat oder wenn Inturotel Ihnen einen Auftrag für eine neue Illustration erteilen würde, bei der Sie völlige Gestaltungsfreiheit hätten, welche Elemente wären dann ausschlaggebend?
Was mir an unserem Aufenthalt auf Mallorca am besten gefallen hat, war definitiv der Ort, die Kombination aus türkisfarbenem Meer, Felsen, Pinienbäumen und Strand war einfach wunderschön. Ich fand es toll, das Inturotel-Team zu treffen, inspirierende Besprechungen zu haben und danach einfach ins Meer zu springen. Es war wunderbar. Aber auch das Essen im Hotel ist erwähnenswert, es war ausgesprochen gut und frisch, es gab jeden Tag so viele leckere Wahlmöglichkeiten. Wenn ich also völlige kreative Freiheit hätte, würde ich wahrscheinlich auch das köstliche Essen zeigen, das Inturotel für seine Gäste zubereitet.
Jetzt, da Sie eine kleine Familie sind, wie ist es da, zu reisen? Hat sich etwas verändert? Auf welche Dinge legen Sie in einem Hotel am meisten Wert, wenn Sie mit Ihrer Familie reisen?
Es hat sich Vieles verändert, seit wir mit einem kleinen Kind unterwegs sind, aber um ehrlich zu sein, war es viel einfacher als erwartet. Als wir auf Mallorca waren, war unser Sohn 5 Monate alt, hat also viel geschlafen (ich glaube, die Seeluft hat ihm gut getan, ich habe auch so gut geschlafen wie nie zuvor!). Das Hotel war äußerst luxuriös, wir hatten eine Küche in unserem Apartment, was mit einem Baby sehr praktisch ist. Außerdem waren die Zimmer ruhig und leise, wir haben nie Nachbarn gehört. Als wir ankamen, stand ein Babybett im Zimmer und es gab jede Menge Snacks, es war für alles bestens gesorgt. Ich glaube, es ist sehr entspannend, wenn man in einem Hotel ankommt und alles gut organisiert ist. Nach diesem großartigen, luxuriösen Erlebnis sind wir mit einem Wohnmobil gereist, eine völlig andere Erfahrung. Auch sehr schön, aber auch hundertmal weniger entspannend ;-).