Gespräche über die Archäologie im Mittelmeerraum
Am 21. März startete Inturotel Hotels with Soul & Closos Friends den Zyklus „Gespräche über die Archäologie im Mittelmeerraum“. Mit dieser Initiative beschreiten wir einen neuen Weg, um die Vergangenheit (die allzu oft in Vergessenheit gerät) und die Zukunft dieser Insel, auf der wir geboren wurden oder die uns freundlich aufgenommen hat, miteinander zu verbinden und uns so ein besseres Mallorca vorzustellen und aufzubauen. Es ist ein Weg, der uns mit Hilfe der Archäologie durch den gesamten Mittelmeerraum führen wird, wo wir benachbarte Völker besser kennenlernen werden, die ebenfalls von diesem allgegenwärtigen Meer umspült werden.
Ziel dieser Initiative ist es, Felanitx in den Fokus der internationalen archäologischen Landkarte zu rücken. Der augenfälligste Teil des Plans ist die Durchführung einer hochkarätigen jährlichen Veranstaltung mit einem Gast von besonders großem akademischen Prestige und Renommee. Wir sind der Auffassung, dass die seit mehr als 25 Jahren durchgeführten Ausgrabungen und Forschungen in der Navetas-Siedlung in Closos (Portocolom, Felanitx) eine solide Grundlage für ein Projekt dieser Größenordnung darstellen.
Vom ersten Moment an, als Closos uns den Vorschlag für diese kulturell-wissenschaftliche Veranstaltung unterbreitete, war die Geschäftsführung von Inturotel sehr stolz darauf, mitwirken zu können, und engagierte sich mit vollem Einsatz. Inturotel Hotels with Soul haben sich der Qualität ihres Reiseziels verpflichtet und sind überzeugt, dass ein kulturelles Angebot und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse ein wichtiger Impulsgeber sein können, um sowohl das Bewusstsein unserer einheimischen Bevölkerung als auch unserer Besucher zu schärfen und so unsere Umwelt und letztlich das Wohl aller auf dem Planeten Erde lebenden Arten zu verbessern. Die Organisation der Veranstaltung erhielt die Unterstützung lokaler Institutionen wie der Gemeindeverwaltung von Felanitx, die wissenschaftliche Förderung der Universität der Balearischen Inseln und die Mitwirkung der Mitglieder von Closos Friends.
Wir freuen uns, dass wir diesen Weg mit dem außergewöhnlichen Vortrag von Dr. Eudald Carbonell i Roure (Ribes de Freser, 1953) „DIE ZUKUNFT DER MENSCHHEIT: Ein Dekalog für das Überleben unserer Art“ beginnen konnten.
©️Susana Santamaria / Fundación Atapuerca
Unser erster Gast hat einen Doktortitel in Quartärgeologie von der Universität Pierre und Marie Curie in Paris und zudem in Geografie und Geschichte an der Universität von Barcelona promoviert. Derzeit leitet er die Forschungsgruppe für Autoökologie an der Universität Rovira i Virgili in Tarragona und ist Professor für Frühgeschichte an der gleichen Universität. Außerdem ist er mitverantwortlich für die Leitung und Durchführung des Atapuerca-Projekts und Generaldirektor der Atapuerca-Stiftung. Er hat Dutzende wissenschaftlicher Artikel und Bücher veröffentlicht, die sich auch an die breite Öffentlichkeit richten.
In seinem Vortrag in Felanitx konzentrierte sich unser Gast nicht so sehr auf den Evolutionsprozess unserer Spezies in der Vergangenheit, sondern seine lange Forschertätigkeit gestattete ihm vielmehr, über die wahre Philosophie zu sprechen. Aus diesem Grund und mit einem neuen, unmittelbaren und unterhaltsamen Modell schlug er einen Dialog zwischen ihm selbst und Dr. Bartomeu Salvà, einem der Organisatoren und Co-Direktoren von Closos, vor. Das zentrale Thema war die Frage, ob die Menschheit einen Punkt erreicht hat, an dem es kein Zurück mehr gibt. Ob wir mit unserer heutigen Lebensweise die Welt an ihre Grenzen bringen. Dr. Eudald ist der Meinung, dass wir tatsächlich an der Grenze angelangt sind und dass es angesichts dieser Situation nur zwei Möglichkeiten gibt: das Konzept „Menschheit“ neu zu überdenken oder auszusterben. Er ist der Meinung, dass ein Wandel und damit auch unser Überleben noch möglich ist, aber dass wir dazu unsere Denkweise, unsere Beziehungen zueinander und unser Leben grundlegend ändern müssen.
Aufgrund der vorstehenden Erwägungen unterbreitet Dr. Carbonell zehn Vorschläge, um als Spezies nicht auszusterben und zu verschwinden. Diese Ideen betreffen alle Bereiche unserer Existenz, beginnend mit der Beendigung der Globalisierung bis hin zur Sozialisierung der Technologie. Weitere Bereiche, die er anspricht sind ein kritisches Bewusstsein der Spezies, die kollektive Individualität, ein funktionales Bewusstsein, die Zunahme der Artenvielfalt, das Verschwinden der Anführer, die Feminisierung der Spezies und das ökologische Gleichgewicht.
Dr. Carbonell wies nach einer Wortmeldung und Bemerkung aus dem Publikum darauf hin, wie wichtig es ist, eine positive, hoffnungsvolle Botschaft hinsichtlich dieser bedenklichen Situation zu vermitteln, anstatt die bisweilen schwarzmalerischen Botschaften, die entmutigen und die zur Erzielung von Ergebnissen notwendige Mehrheit der Menschen nicht inspirieren. Diese positive Botschaft muss die gesamte Gesellschaft einbeziehen, ohne finanzielle oder intellektuelle Unterschiede zu machen; wir alle sind unverzichtbar, um dies zu erreichen. Nur wenn die Botschaft in der breiten Öffentlichkeit ankommt, wird es möglich sein, die zerstörerischen Auswirkungen des menschlichen Handelns der letzten Jahrzehnte umzukehren und rückgängig zu machen.
An dieser Stelle möchten wir uns bei Dr. Carbonell dafür bedanken, dass er unserer Einladung gefolgt ist sowie bei allen mehr als 350 Teilnehmern des I Gesprächs über die Archäologie im Mittelmeerraum. Wir hoffen und gehen davon aus, dass wir im kommenden Frühjahr 2024 erneut eine Veranstaltung auf diesem Niveau und mit der gleichen positiven Akzeptanz organisieren werden.
Der Frühling ist eine der besten Jahreszeiten für einen Besuch auf Mallorca. Warum nutzen Sie nicht Ihren Aufenthalt auf der Insel, um mehr über die Lebensweise unserer Vorfahren in Erfahrung zu bringen?
Vielleicht können diese uns ja noch so einiges beibringen. Wir freuen uns auf Sie und Ihren Besuch!